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Die "Asabiyya"

Figura © Fundación El Legado Andalusí
Figura © Fundación El Legado Andalusí

Die weltliche Macht (mulk)

Die Übersetzung des von ihm umgedeuteten altarabischen Begriffs  asabiyya stellt sich schwierig dar, die Bedeutungen reichen von "Stammeszugehörigkeitsgefühl" "Blutsbande" und "Sippensolidarität" bis zu "Gruppengefühl" und Formen von Solidarität, die sich nicht allein auf Blutsverwandtschaft begründen. Die Asabiyya ist bei Ibn Khaldun eine wesentliche Voraussetzung für die Gründung und für den Erhalt der weltlichen Macht (mulk) in jeder Epoche der Geschichte. Die weltliche Macht und ihr Erhalt ist die Grundlage jeder geordneten Zivilisation.

Dieser "Asabiyya" steht die "Zivilisation" gegenüber.

Ibn Khaldun stellt soziologische Fragen erstmals in den Vordergrund seiner Überlegungen. Er selbst glaubte, dass er mit seiner Theorie ein Modell für gesellschaftliche und historische Entwicklungen in der gesamten Welt entwickeln könne. Seine Daten beruhen jedoch ausschließlich auf den historischen Erfahrungen, die er in Nordafrika gemacht hatte.

Seine Lehre von der Zivilisation und der Kultur (ilm al-umran / / 'ilmu'  l- 'umrān) umfasst ausführliche Diskussionen des Verhältnisses von ländlich-beduinischem und städtisch-sesshaftem Leben, das einen für ihn zentralen sozialen Konflikt liefert. In diesem Zusammenhang und mit Hilfe des Konzepts der asabiyya erklärt er sowohl in der islamischen als auch in der nicht-islamischen Geschichte den Aufstieg und Fall von Zivilisationen, wobei auch die Religion und der Glaube die Wirkung der Asabiyya ergänzen und flankieren kann, wie zum Beispiel während der Herrschaft der Kalifen.

Quellen: Adel Theodor Khoury, Ludwig Hagemann, Peter Heine, Islam-Lexikon. Geschichte-Ideen-Gestalten, Freiburg et al. 1991, Bd.2, S.374; Wikipedia