Der Schatz von Tillja tepe aus Nordafghanistan

Auf diesem Gebiet entwickelten sich zahlreiche frühe Kulturen und hochentwickelte Staaten, die eine ganz eigene kulturelle Tradition, soziale Struktur und Ikonographie besaßen, die sie deutlich von der mesopotamischen Kulturentwicklung unterschieden. Gleichzeitig aber standen sie mit der vorderasiatischen Welt über Iran wiederum in ständigem Kontakt und beeinflussten die iranische und mesopotamische Entwicklung in hohem, bisher deutlich unterschätztem Ausmaß.

Wichtige Siedlungsschwerpunkte waren z.B. die Gebiete am Rand des Kopet Dagh und den benachbarten Oasen in Südturkmenien, mit ihrer Entwicklung von der neolithischen Dscheitunkultur des 6. Jt.s v. Chr. über die chalkolithischen Siedler der Geoksjuroase bis zur urbanen Namzaga-Kultur des 3. Jt.s v. Chr., oder die Margiana am Ostrand Südturkmeniens, die zusammen mit Südusbekistan und Nordafghanistan eine Region formte, in der sich die Hinterlassenschaften der bronzezeitlichen baktrischen Hochkultur, des graekobaktrischen Reiches oder des kuschanischen Reiches finden.

Aus dieser Vergangenheit stammt ein riesiger Bestand an historischen Hinterlassenschaften, zahllose archäologische Denkmäler, anstehende Bauwerke wie auch die zahlreichen in den vergangenen Jahrzehnten geöffneten Grabungsstätten mit Tausenden von Befunden, die oft nur wenigen Spezialisten geläufig sind und in der Öffentlichkeit kaum bekannt geworden sind. Dies ist um so bedauerlicher, als gerade in den letzten Jahrzehnten auf dem Gebiet Mittelasiens sensationelle Entdeckungen gemacht wurden, zu denen u.a. die Entdeckung einer bis dahin völlig unbekannten Hochkultur aus dem 3. und 2. Jt. v. Chr. gehört, deren Hinterlassenschaften zwingen, Teile der Weltgeschichte und besonders die Rolle Mittelasiens im Rahmen der altorientalischen Kulturen neu zu schreiben. Dies trifft ebenso auf die Wiederentdeckung des Kuschana-Reiches zu, das sich von Mittelasien bis Indien erstreckte, oder die Entdeckung des Schatzes von Tillja tepe aus Nordafghanistan, der zur Zeit auf der Ausstellung "Afghanistan, les trésors retrouvés. Collections nationales du musée de Kaboul" im Musée des arts asiatiques-Guimet in Paris erstmals der Weltöffentlichkeit zugänglich ist.

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Diese Kulturen und ihre Hinterlassenschaften einem breiten Interessentenkreis zugänglich zu machen, ist erklärtes Anliegen eines Projektes, das zusammen von museo-on.com und mir / Sylvia Winkelmann entwickelt wurde.

Als Einführungsbeispiel finden Sie hier einige Bemerkungen zur bronzezeitlichen baktrischen Hochkultur Mittelasiens

© Dr. Sylvia Winkelmann Halle 25. 2. 2007