Oldenbourg Wissenschaftsverlag
Die Oper in europäischen Gesellschaften im 19. und 20. Jahrhundert
 
Das Genre Oper und der soziale Raum des Opernhauses
    begünstigten die öffentliche Inszenierung idealer politischer
    Beziehungen. Der politische Stellenwert der Oper war ein
    Produkt der Zuschreibung: Herrscher und Beherrschte bestimmten
    was politisch wird und was nicht.
 
 
Der hier gewählte Ansatz unterscheidet sich daher grundlegend
    von der Annahme einer natürlichen Trennung der Sphären von
    Kunst und Politik. Der vorliegende Band thematisiert aus der
    Perspektive der Geschichts- und der Musikwissenschaft den
    politischen Einfluss auf und den politischen Einfluss von
    Opernaufführungen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der
    Frage nach Kontinuität und Wandel von öffentlichen
    Inszenierungen vom 19. zum 20. Jahrhundert in politisch
    unterschiedlich verfassten Gesellschaften Europas.
 
Sven Oliver Müller,
 
geboren 1968, ist Historiker an der Universität Bielefeld und
    zurzeit Gastwissenschaftler an der Columbia University, New
    York. Seine Arbeitsgebiete sind die Nationalismusforschung, die
    Geschichte der Weltkriege und die Musikkultur des 19. und 20.
    Jahrhunderts. 
 
Jutta Toelle,
 
geboren 1974, ist Assistentin am Musikwissenschaftlichen
    Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihr
    Forschungsinteresse gilt vor allem der Kulturgeschichte und
    speziell der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Oper.
 
Die Oper im Wandel der Gesellschaft - Die Musikkultur europäischer Metropolen im 'langen' 19. Jahrhundert
 
 
Vorstellung des internationalen Forschungsprojektes
 
gefördert von der Volkswagen-Stiftung 2005 - 2008
 
Zusammenfassung
 
Im Rahmen des Projekts werden Einzelstudien und vergleichende
    Arbeiten über Operntheater in London, Berlin, Wien, Mailand,
    Budapest, Prag, Zagreb und Kiew erstellt. Es geht dabei unter
    anderem um die Funktion und Organisation dieser Häuser, ihre
    soziale Reichweite, ihr Publikum und die Aufführungspraxis.
    Neben komparativen Herangehensweisen wird der Ansatz der
    Transfergeschichte verwendet, um die gegenseitige Wahrnehmung,
    die Kommunikation und die reziproke Beeinflussung dieser Häuser
    zu erfassen. Damit soll eine kulturelle Topographie Europas
    erstellt werden, die auch Musikmetropolen im Osten Europas
    erfasst und zu einer vergleichenden Kulturgeschichte Europas
    beiträgt. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und beruht
    neben einer Verbindung sozial- und kulturhistorischer
    Herangehensweisen auf der Musikwissenschaft.
 
Projektleiter
 
Prof. Dr. H.G. Haupt (Universität Bielefeld)
    Prof. Dr. Philipp Ther (Europa-Universität Viadrina,
    Frankfurt/Oder)
    mehr ...
 
Publikationen
 
Ab 2006 erscheinen beim Oldenbourg Verlag (Wien) alle
    Einzelstudien des Projekts in einer neuen Publikationsreihe mit
    dem Titel:
    
    "Die Gesellschaft der Oper. Die Musikkultur
    europäischer Metropolen im 19. und 20.
    Jahrhundert"
    Die Buchserie ist offen für weitere Vorschläge, die vom
    wissenschaftlichen Beirat geprüft werden.
    Band 1:
    Philipp Ther, In der Mitte der Gesellschaft. Operntheater in
    Zentraleuropa 1815-1914 (2006)
    weitere Informationen zu Band 1 (.pdf)
 
Die Gesellschaft der Oper - Kulturtransfers und Netzwerke des Musiktheaters in Europa
 
Berlin, Abschlusskonferenz, in Kooperation mit der
    Staatsoper Berlin, der Komischen Oper und der
    Humboldt-Universität zu Berlin | 22.-24.05.2008