Dauerausstellung "Mensch – Körper – Gesundheit"
In der völlig neu konzipierten Dauerausstellung "Mensch - Körper - Gesundheit" werden auf rund 2.500 Quadratmetern neben wertvollen Exponate aus der Sammlung des Museums (Gläserne Figuren, Wachsmoulagen, anatomische Modelle, etc.) zahlreiche Mitmachelemente und Medieninstallationen präsentiert. Unter dem Motto "Staunen - Lernen - Ausprobieren" bietet die Schau Jung und Alt vielfältige Gelegenheiten zur aktiven und selbständigen Beschäftigung mit den Ausstellungsinhalten.
Im November 2005 wurde auf 500 Quadratmetern der Erlebnisbereich eines eigenständiges Kindermuseums eingeweiht, der Rund um das Thema der fünf Sinne ein eigenständiges Angebot für Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren bietet.
Staunen - Lernen - Ausprobieren
Die Dauerausstellung des Deutschen Hygiene-Museums wurde in den Jahren 2004 und 2005 in zwei Etappen eröffnet. Konnte sich das Deutsche Hygiene-Museum während der vergangenen Jahre mit seinen Sonderausstellungen zu natur-, kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Themen als "Museum vom Menschen" positionieren, so hat es mit seiner Dauerausstellung ein weiteres Standbein hinzugewonnen. Die wissenschaftlichen Entwicklungen insbesondere in den Biowissenschaften (Reproduktionsmedizin, Hirnforschung oder Nanotechnologie) stellen ein Museum vor neue Herausforderungen, das sich bis 1990 der konventionellen Gesundheitsaufklärung gewidmet hatte.
Die Anschaulichkeit klassischer Exponate, das eigenständige Lernen und aktive Ausprobieren - das waren schon immer die großen Stärken des Dresdner Museum, die sich auch in der Dauerausstellung wiederfinden. Auf rund 2.500 m2 Fläche sind über eintausenddreihundert Exponate ausgestellt, die überwiegend aus der eigenen Sammlung des Museums stammen. Daneben sorgen Leihgaben anderer Institutionen, eigens für die Ausstellung entwickelte Medieneinheiten und interaktive Stationen für ein ebenso informatives wie unterhaltsames Museumserlebnis. Diese auf ganz unterschiedliche Besucherbedürfnisse abgestimmte Vielschichtigkeit des Zugangs zu den Ausstellungsthemen hat das Deutsche Hygiene-Museum in den vergangenen Jahren zu einem der interessantesten europäischen Wissenschaftsmuseen werden lassen.
Die Dauerausstellung kreist um ein Thema, das so naheliegend wie anspruchsvoll ist: Der Mensch. Ihre sieben Themenräume streben keine enzyklopädische Systematik an, sondern behandeln Aspekte des menschlichen Lebens, die immer in der Alltagserfahrung der Besucher verankert sind:
- DER GLÄSERNE MENSCH: Bilder des Menschen in den modernen Wissenschaften
- LEBEN UND STERBEN: Von der ersten Zelle bis zum Tod des Menschen
- ESSEN UND TRINKEN: Ernährung als Körperfunktion und
- SEXUALITÄT: Liebe, Sex und Lebensstile im Zeitalter der Reproduktionsmedizin
- ERINNERN DENKEN LERNEN: Kosmos im Kopf: Das Gehirn
- BEWEGUNG: Die Kunst der Koordination
- SCHÖNHEIT, HAUT UND HAAR: Offene Grenze zwischen Körper und Umwelt
Die Ausstellung ist konzipiert als eine Erlebnisreise zum eigenen Körper und zum eigenen Ich, seinen Gedanken und Gefühlen. Durch die Zusammenstellung und Kontrastierung der Exponate erreicht sie das, was Ausstellungen im besten Fall erzeugen können: sie setzt die Bildwelten im Kopf der Besucher in Bewegung und stößt zum Nachdenken an. Die Ausstellungsarchitektur setzt dabei nicht auf die Effekte einer spektakulären Szenografie, sondern baut vielmehr auf die Stärken klassischer Museumsästhetik.
Die Dauerausstellung wurde von einem Projektteam unter Leitung des Ausstellungsmachers Bodo Michael Baumunk konzipiert. Die Ausstellungsarchitektur und - gestaltung stammen von den Architekten Gerhards & Glücker, Berlin. Im Oktober 2005 wird die Dauerausstellung noch um einen eigenständigen Kindererlebnisbereich ergänzt.
Sonderausstellungen
Seit April 2005 stehen auch wieder sämtliche 2.500 Quadratmeter für aktuelle Sonderausstellungen zur Verfügung, die in den vergangenen Jahren wesentlich zur überregionalen Beachtung des Deutschen Hygiene-Museums beigetragen haben. Die Ausstellungen entstehen in enger Kooperation von Kuratoren und wissenschaftlichen Projektgruppen mit Gestaltern, Künstlern, Technikern, Bühnenbildnern oder Ausstellungsarchitekten. Sie behandeln neueste Forschungsergebnisse aus den Wissenschaften vom Menschen ebenso wie Fragen der Alltagskultur oder setzen sich mit gesellschaftspolitischen Problemen oder geistes- und kulturgeschichtlichen Themen auseinander. Beispielhaft seien genannt:
- Darwin und Darwinismus (1994),
- Die Pille. Von der Lust und von der Liebe (1996),
- Alt & Jung. Das Abenteuer der Generationen (1997),
- Gen-Welten. Werkstatt Mensch? (1998),
- Der Neue Mensch. Obsessionen des 20. Jahrhunderts (1999),
- Kosmos im Kopf. Gehirn und Denken (2000),
- Der (im-)perfekte Mensch. Vom Recht auf Unvollkommenheit (2000),
- Die Zehn Gebote. Politik - Moral - Gesellschaft (2004/2005)
- Mythos Dresden. Eine kulturhistorische Revue (2006)
Bildungsangebote
Die Sammlung
Tagungszentrum
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum
Nachdem das Museum 1991 in eine nachgeordnete Behörde des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales, Gesundheit und Familie überführt worden war, stellte die 1999 erfolgte Überleitung des Deutschen Hygiene-Museums in eine Stiftung bürgerlichen Rechts eine große Zäsur dar, die viele Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. An der jetzigen Stiftungskonstruktion beteiligen sich der Freistaat Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden, die DKV Deutsche Krankenversicherung AG als Unternehmen der Privatwirtschaft sowie optional auch der Bund. Dies stellt einerseits eine innovative zeitgemäße Lösung dar, andererseits aber handelt es sich um eine Rückkehr zu einer Organisationsform des Museums, die in dieser Weise bereits in den zwanziger Jahren bestand.
Quelle: Deutsches Hygiene-Museum