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Die Gründung des Deutschen-Hygiene Museums (1912)
Karl August Lingner (1861-1916)
Die Gründung des Deutschen Hygiene-Museums (1912) geht zurück
auf eine Initiative des Dresdner Industriellen und
Odol-Fabrikanten Karl August Lingner (1861-1916). Lingner hatte
1911 zu den Protagonisten der I. Internationalen
Hygiene-Ausstellung gehört, zu der über fünf Millionen Besucher
nach Dresden gekommen waren. Diese Ausstellung hatte mit
modernsten Techniken und in einer bis dahin unbekannten
Anschaulichkeit Kenntnisse zur Anatomie des Menschen
vermittelt, aber auch Fragen der Gesundheitsvorsorge oder
Ernährung behandelt. Immer auf dem neuesten Stand der
Wissenschaft trug das Museum während der Weimarer Republik mit
seinen allgemeinverständliche Präsentationsformen maßgeblich zu
einer Demokratisierung des Gesundheitswesens bei.
Kurzer Historischer Abriss
1911
I. Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden unter
maßgeblicher Beteiligung des Dresdner Odol-Fabrikanten Karl
August Lingner; die Ausstellung erzielte von Mai bis Oktober
die Rekordzahl von mehr als fünf Millionen Besuchern. Lingner
entwickelt die Idee eines "Nationalen Hygiene-Museums".
1912
Gründung der "Lehrwerkstätten des Deutschen
Hygiene-Museums-GmbH"; Errichtung einer ständigen Ausstellung
"Der Mensch".
1919
Aufnahme der Ausstellungsaktivitäten mit ständigen
Wanderausstellungen im In- und Ausland; zwischen 1919 und 1937
europaweite Organisation von 1241 Ausstellungen in aller Welt
durch das Museum mit insgesamt 30 Millionen Besuchern.
1920
Namensänderung des zur Förderung eines Museumsneubaus
gegründeten Vereins, dem bedeutende Persönlichkeiten, Firmen
und Organisationen angehörten, in "Deutsches Hygiene-Museum
(e.V.)".
1927
Grundsteinlegung und Baubeginn für das heutige, von Wilhelm
Kreis entworfene Museumsgebäude nahe der Dresdner Innenstadt;
Verstärkung der Lehrmittelproduktion und internationaler
Vertrieb (bis 1937 entstanden beispielsweise rund 497.000
Bildtafeln und 735.000 Lichtbilder zu den Themen Anatomie,
Gesundheit und Hygiene).
1930
Am 16. Mai 1930 Eröffnung des neuerbauten Deutschen
Hygiene-Museums. Hauptattraktion der anschließenden II.
Internationalen Hygiene-Ausstellung war der "Gläserne
Mensch".
1933
Zahlreiche Ausstellungen, die zur Propagierung der
nationalsozialistischen Rassenideologie missbraucht
wurden.
1945
Schwere Beschädigung der Bausubstanz des Museums in der Bombennacht vom 13./14. Februar. Verlust wertvoller Sammlungsbestände. Nach Kriegsende Beginn des Wiederaufbaus.
1.9.: Wiedereröffnung des Deutschen Hygiene-Museums als "Institut für hygienisch medizinische Propaganda der Deutschen Zentralverwaltung für das Gesundheitswesen in der sowjetischen Besatzungszone".
1946
Wiederaufnahme der Produktion humanbiologischer Modelle.
1949
Erste Nachkriegs-Ausstellungen:
"Geschlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung",
"Volkskrankheiten". Fortsetzung der Ausstellungstätigkeit im
Ausland; in Stockholm wird erstmals wieder die "Gläserne Frau"
gezeigt.
1956
Entwicklung des "Gläsernen Pferdes"; erstmalige Herstellung
künstlicher Skelette.
1967
Umbenennung in "Deutsches Hygiene-Museum in der DDR";
Gründung des "Instituts für Gesundheitserziehung" und des
"Instituts für biologisch-anatomische
Anschauungsmaterialien".
1987
Berufung des Deutschen Hygiene-Museums zum Kooperationszentrum
für Gesundheitserziehung der Weltgesundheitsorganisation"
(WHO).
1990
Der Freisstaat Sachsen übernimmt das Museum als
Landeseinrichtung im Geschäftsbereich des Sächsischen
Staatsministeriums für Soziales, Gesundheit und Familie.
Privatisierung und Umwandlung der Produktionswerkstätten in die
"Lehrmittel GmbH":
1991
Gründung der Abteilungen "Forum Gesundheit und Umwelt" und
"Forum Wissenschaft". Das Konzept des Museums wird erweitert:
Das Deutsche Hygiene-Museum veranstaltet Sonderausstellungen,
Kongresse und Tagungen zu den Themen Mensch, Körper,
Gesundheit, Umwelt und Kultur.
1992
Ausschreibung eines Wettbewerbes zur Sanierung des Deutschen
Hygiene-Museums durch den Freistaat Sachsen; 1. Preisträger
wird das Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au.
1996
Das Deutsche Hygiene-Museum arbeitet mit an der Konzeption von
Teilen des Themenparks "Mensch - Natur - Technik" der
Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover.
1998
Nach einem neuen Auswahlverfahren wird der Dresdner Architekt
Peter Kulka mit der Sanierung des Gebäudes des Deutschen
Hygiene-Museums betraut.
1999
Gründung der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum unter
Beteiligung des Freistaates Sachsen, der Landeshauptstadt
Dresden und der DKV Deutsche Krankenversicherung AG.
2001
Beginn der Generalsanierung.
2004
1. April 2004 Eröffnung des ersten Teils der neuen
Dauerausstellung.
2005
23. April 2005 Eröffnung des zweiten Teils der neuen Dauerausstellung.
Quelle: Deutsches Hygiene-Museum