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Weltgeschichte der Kunst

Einleitung

Als wir dieses Buch schrieben, wollten wir einen Gesamtüberblick überr die Kunst der Welt geben und sie weniger kunstkritisch untersuchen. Wir wollten sie vor dem Leser ausbreiten, anstatt sie zu interpretieren oder zu bewerten, insofern das überhaupt zu trennen ist. Wir wollten der Meinung entgegentreten, Kunst habe zuerst dem ästhetischen Genuss oder gesellschaftlichem Ehrgeiz zu dienen - Auffassungen, die weitgehend vom Kunstmarkt und von Kunstsammlern bestimmt werden und die zu dem gängigen Kunstbegriff des Westens geführt haben. Man vergisst dabei allzu leicht leicht, dass diese Vorstellungen nur für den Westen und selbst da erst seit relativ kurzer Zeit gelten. Bis zum 19. Jahrhundert wurden nur wenige Kunstwerke geschaffen, um in Museen oder Kunstgalerien ausgestellt zu werden.

Die meisten entstanden im Dienst der Religion, hatten kultische Funktion oder verkörperten ein weltliches Ideal. Nur selten befriedigten sie die persönlichen Vorlieben des Künstlers. Die grundlegende Einheit von ästhetischer, ethischer und Naturerfahrung ist in Kunstwerken in unterschiedlichen Graden spürbar. Sie schärfen unseren Blick für die Vielfalt unseres Wahrnehmungsvermögens. Denn seine verschiedenen Facetten sind unentwirrbar miteinander verquickt: das religiöse Bewusstsein  mit dem ästhetischen, das ästhetische mit dem ethischen und das ethische mit unserem Sinn für Ordnung und Proportion. Die Wirkung eines Meisterwerks liegt niemals nur im rein Visuellen, nie will es einfach nur das Auge erfreuen. So will dieses Buch den unterschiedlichen Formen nachgehen, durch welche die Menschen einem immer währenden Impuls und Bedürfnis Ausdruck verliehen haben: ihrer Sehnsucht nach sinnlicher Freude und ihrem Drang nach Selbsterkenntnis, Selbstbestimmung, kühnen Träumen und dämonischen Leidenschaften, ihren Vorstellungen vom Ende des Lebens, von irdischen Kräften und überirdischen Mächten, Jenseitshoffnungen und Jenseitsangst. (...)

(Auszug, ebd., Einleitung, S. 9)

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