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Die Kunstgeschichte Afghanistans XIV

Nuristan, das alte Kafiristan

Zum Schluß verdient noch ein Gebiet unsere Beachtung, in dem die Tradition der Einheimischen wegen seiner geographischen Lage in abgeschiedenen Tälern lange Zeit bewährt blieb. Es ist Nuristan, das alte Kafiristan, das im Osten des Landes an der pakistanischen Grenze liegt.

Die Bevölkerung wurde unter der Herrschaft von Amir Abdur Rahman (1880-1901) zwangsweise islamisiert. Ihre Sprache gehört zur indoarischen Sprachgruppe, ihre Religion beruht auf einer Götterwelt, die Beziehungen zu den alten indischen und iranischen Gottheiten erkennen läßt.

Die Kunst Nuristans

Was die Kunst Nuristans betrifft, so hat sie insofern ein charakteristisches Merkmal, als sie zum größten Teil in der Holzverarbeitung ihren Ausdruck findet (Abb. 49). Die Kunstobjekte, die sich im Kabul-Museum und im Ausland befinden, sind Holzskulpturen, die Bilder der Ahnen oder die der Götter wiedergeben. 

Die traditionellen Kleidungen der Einheimischen sind so eigentümlich, daß sie von denjenigen der anderen Gegenden erheblich abweichen. Sie sind aber längst von den Waren aus den Bazars verdrängt worden.

Abb. 49: Nuristan: Stuhl und Töpfe, die die hohe Kunst in der Holzschnitzerei zeigen; Privatsammlung H. W. Mohm (Foto: Josef Brockschnieder)
Abb. 49: Nuristan: Stuhl und Töpfe, die die hohe Kunst in der Holzschnitzerei zeigen; Privatsammlung H. W. Mohm (Foto: Josef Brockschnieder)

 

Quelle: G. Djelani Davary, ibid., S. 80