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Das timuridische Fürstentum von Babur

Während der timuridischen Herrschaft in Westafghanistan gründete Babur, der später Indien eroberte und damit zur Gründung der Moghul-Dynastie (1526-1858) beitrug, im Osten des Landes ein anderes timuridisches Fürstentum, das sich von Badakhschan bis Kandahar erstreckte.

Als der Usbekenführer Muhammad Schaibani nach dem Tod von Baiqara das Timuridenreich einnahm, annektierte er kurz darauf Teile des Fürstentums von Babur im Norden des Hindukusch. Babur war ein kultivierter Mensch und Liebhaber der feinen Künste. Er legte in Kabul, Istafil, Jelalabad und in Kandahar einige Gärten an, deren noch erhaltene Überreste uns daran erinnern. Bei Kandahar baute er an den Felsen des Berges Sarpuza zu einer dort sich befindlichen Höhle eine Treppe und hinterließ in der Höhle einige Inschriften in der Nastaliq-Schrift.

Der Staudamm von Ghazni, die Burg (Balahisar) von Kabul und der frei angelegte Versammlungsort, der als "Thron von Babur" bekannt ist, zählen zu den wichtigsten Denkmälern seiner Zeit.

In den folgenden Jahrzehnten bis 1708 wurde Afghanistan praktisch unter den persischen Safawiden, den Moghuls von Indien und den Usbeken aufgeteilt und verwaltet. Aus dieser Periode des kulturellen Stillstands und aus der kurzen Zeit der Huttakiden-Dynastie (1708-1737) in der Kandahar-Region gibt es kein bedeutendes Denkmal, das hier erwähnt werden müßte. Das Grabmal von Mir Wais, dem Gründer der Huttakiden, ist in jüngster Zeit restauriert und erweiter worden. Die Dekoration des Innenraums mit den Inschriften sind also neueren Datums.

Quelle: G. Djelani Davary, ibid., S. 78-79