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Die Kunstgeschichte Afghanistans III

Die Gründung des gräko-baktrischen Reiches (250 v. Chr.)

Die Gründung des gräko-baktrischen Reiches (250 v. Chr.) eröffnete ein neues Kapitel in der Geschichte des Landes. Zum ersten Mal entstand hier eine Dynastie, die das Land auch direkt regierte. Unser Wissen über die einzelnen Herrscher und deren Regierungszeiten ist besonders durch in großer Anzahl gefundene Silber- und Bronzemünzen, zu denen auch der 1948 in Kunduz aufgetretene Schatz gehört, erweitert worden. Was einige neugefundene Münzen betrifft, verweise ich auf den Artikel von Herrn Mamier in diesem Katalog. Zu erwähnen sind auch einige Inschriften, die man bei Balkh und in Ai Khanum entdeckte.

Archäologisch bedeutsame Bauwerke (wie z.B. Wohnhäuser, eine Toranlage, ein Gymnasium, ein Zeus-Tempel, Theater, Versammlungssaal, eine Schatzkammer) wurden in Ai Khanum freigelegt, einer Stadt an der strategisch empfindlichsten Stelle am Oxus.

Die "griechisch-baktrische" Kunst

In Baktrien vermischte sich die "orientalische" mit der "okzidentalischen" zur sogenannten "griechisch-baktrischen" Kunst. Sie setzte sich unter der Kuschan-Herrschaft in den ersten Jahrhunderten n. Chr. fort und führte zur Verbreitung klassischer Kunststile in einem großen Raum, der sich von Indien bis zur äußersten Grenze Turkistans erstreckte (Abb.4).
Abb.4: Ai Khanum. Ein Pferdchen aus Gold, aus der Wende des 2. Jh. v. Chr.; Privatsammlung Fritz Mamier ( Foto: Hans-Joachim Risto)
Abb.4: Ai Khanum. Ein Pferdchen aus Gold, aus der Wende des 2. Jh. v. Chr.; Privatsammlung Fritz Mamier ( Foto: Hans-Joachim Risto)

Doch bevor die Kuschan die Macht erlangten, mußte das baktrische Reich dem Druck von Nomadenstämmen der Saken ausweichen. Für diese Zeit sind wir auf indische Quellen angewiesen.

 

Quelle: G. Djelani Davary, ibid., S. 37-38