museo-on

Direkt springen zu:
Sprache: German | English
Banner_David
Hauptnavigation:

Jüdischer Friedhof Georgensgmünd

Diese aufwändige Dokumentation stellt ein Grundlagenwerk für die intensive Beschäftigung mit einem jüdischen Gräberfeld dar, in dem exemplarisch alle Facetten und Inhalte eines solchen Denkmalkomplexes aufgezeigt werden.

Die Kunstdenkmäler von Bayern

Mit diesem Band wird erstmals ein jüdischer Friedhof in der Reihe "Die Kunstdenkmäler von Bayern" behandelt. In der exemplarischen Dokumentation werden zahlreiche Facetten und Inhalte eines solchen Denkmalkomplexes aufgezeigt. Das Projekt wurde in fast 15-jähriger Arbeit am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt. Die Federführung hatte der Judaist Prof. DDr. Peter Kuhn, München.

Der um 1850 angelegte Friedhof in Georgensgmünd war ursprünglich auch Begräbnisplatz für eine Reihe umliegender jüdischer Gemeinden in Thalmässing, Windsbach, Schwabach, Hilpoltstein und Roth. Das Gräberfeld erstreckt sich über eine Fläche von 11 179 Quadratmetern auf einer nördlich des Ortes hin ansteigenden spornartigen Anhöhe und ist eine der größten Anlagen dieser Art in Mittelfranken. Ihre unregelmäßige Form basiert auf Erweiterungen und Landzukäufen vor allem im 18. Jahrhundert. Der gesamte Friedhofbereich mit seinem beachtlichen Bestand an nahezu 1800 Grabsteinen ist allseitig mit Mauern aus Sandsteinquadern umgeben, erhalten ist auch noch das historische Leichenwaschhaus (Taharáhaus).

Die Arbeit des Forschungsteams resultiert in einem Gesamtkatalog aller Steine, deren noch erhaltene Inschriften und -reste entziffert, transkribiert und vom Hauptautor in einem eigenen Beitrag analysiert wurden. Der Geologe Prof. Dr. Wolf-Dieter Grimm hat sich mit dem verarbeiteten Steinmaterial befasst, petrographische Analysen erstellt sowie die Ursachen des Steinverfalls und sein Fortschreiten beschrieben. Die Kunsthistorikerin Dr. Dagmar Dietrich gibt einen Überblick über die gestalterische Entwicklung der Grabsteine, ihrer Schmuckelemente und deren Ikonographie. Ausführliche Beiträge von Dr. Kuhn klären Entstehung und Schicksal des Friedhofs und sprechen die Geschichte des Judentums in den bestattenden Gemeinden an. Ein weiterer Beitrag verfolgt die Totenwege aus den verschiedenen Ortschaften und das oft schwierige und mit vielen Schikanen verbundene Verbringen der Verstorbenen zum Begräbnisplatz, Untersucht wird auch die beeindruckende Friedhofsmauer sowie das Leichenwaschhaus aus dem 18. Jahrhundert, eines der ältesten und größten seiner Art in Bayern. Von besonderem Interesse ist die Erforschung der Riten des Totenkultes, für die der Hauptautor alle geifbaren regionalen Überlieferungen ausgewertet hat.

Eine große Anzahl von historichen und aktuellen Abbildungen sowie Plänen dokumentiert den Friedhof und die Grabsteine. Ein ausführliches Register erschließt das vorgelegte Material, über ein breit angelegtes Literaturverzeichnis werden auch entlegene Schriftquellen zugänglich gemacht.

 

Deutscher Kunstverlag

Deutscher Kunstverlag